Wer soll im Falle eines Gaststopps zuerst vom Netz genommen werden? Privathaushalte oder Unternehmen? Hierzu habe ich der Welt einige Fragen beantwortet. Ich finde: Bevor wir Haushalte oder Firmen das Gas abdrehen, müssen wir bei der Stromerzeugung umsteuern und wieder stärker auf die Kernenergie setzen. Derzeit werden hierfür jährlich mehr als 125 Milliarden Kilowattstunden Gas verbraucht. Die lassen sich durch Kernkraft leicht einsparen.
Außerdem: Die Frage, wer vor wem vom Netz genommen wird, hängt von vielen Faktoren ab und kann von der Politik nicht einseitig ohne die Industrie festgelegt werden. Bei der Entscheidung muss auch eine Rolle spielen, welche Auswirkungen ein Gasstopp für den jeweiligen Bereich hat. Führt er „nur“ dazu, dass die Produktion heruntergefahren werden muss, oder droht ein existenzgefährdender Schaden. Das wäre zum Beispiel bei Verzinkereien der Fall. Denn wenn dort das flüssig gehaltene Zink in den Kesseln erstarrt, sind die Anlagen zerstört.
Auch kann ein Gasstopp für bestimmte Branchen dazu führen, dass wichtige Lieferketten für Schlüsselindustrien reißen. Zum Beispiel bei Glasherstellern. Wenn diese die Produktion einstellen, hat im nächsten Schritt die Chemieindustrie keine Ampullen mehr und in der Autoindustrie fehlen die Scheiben. Das alles sind Auswirkungen, die beim Nofallplan Gas bedacht werden müssen.